Aufnahme und Bewertung der Bausubstanz, Feuchtedetektion
Der Vorteil der Thermografie ist, dass große Wandflächen in kurzer Zeit zuverlässig thermisch vermessen werden können. Es werden keine Gerüste für Temperaturmessungen an der Wandoberfläche benötigt, potentiell interessante Bereiche sind sofort optisch zu erkennen.
Ebenfalls kann die IR-Kamera zum schnellen Aufspüren von durchfeuchtetem Mauerwerk, auch hinter Putz, Fliesen oder Tapeten, verwendet werden. Durch Feuchtigkeit wird die Wärmekapazität des feuchten Bereichs gegenüber den umliegenden, trockenen Bereichen, erhöht. Die Temperatur steigt und fällt dadurch langsamer. Unregelmäßige Konturen (Anomalien) im Aufwärm- oder Abkühlverhalten sind also ein deutlicher Hinweis auf Ungleichmäßigkeiten im Mauerwerk oder unterschiedlichen Wassergehalt, die genauer untersucht werden sollten.
Einflüsse wie Nebel, Regen, feuchte Wandoberflächen, Sonnenbestrahlung, Temperaturwechsel und Wind wirken sich nachteilig oder verhindernd auf die thermografische Untersuchung aus. Nebel (feinste Wassertröpfchen in der Luft) absorbiert einen Teil der vom Objekt ausgestrahlten Wärmestrahlung, Regen ebenfalls.
Durch Verdunstungskälte sind die Messungen von feuchten Oberflächen nicht zuverlässig. Sonnenbestrahlung verfälscht über Erwärmungsvorgänge und über den reflektierten Strahlungsanteil das Messergebnis. Wind "verwischt" (ständiger Abtransport von Wärme durch vorbeiströmende Luft) die Konturen der Wärmeverteilung auf Oberflächen.
Sie sehen, es lohnt sich die Hilfe eines geeigneten Dienstleisters in Anspruch zu nehmen, der all diese Aspekte berücksichtigt. Sonst bekommen SIe nur "bunte Bildchen", mit geringer, oder gar irreführender Aussage.
Vermessung und Bewertung der Bausubstanz
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Thermografie eines frei stehenden Einfamilienhauses., angefertigt zur Suche nach relevanten Wärmebrücken. Die Kellerwand ist deutlich wärmer als die restliche Hauswand. Fenstersturz und Geschossdecke sind eindeutig erkennbar. Das große Fenster im Erdgeschoss war zum Zeitpunkt der Aufnahme mit einem Rollladen verschlossen. Direkt über dem Fenster ist der Bereich des Rollladenkastens (gelb bis rot) zu erkennen. Das kleine Dachfenster reflektiert den kalten Himmel.
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Außen- und/ oder Innenaufnahmen dieser Art können als Grundlage zur Ermittlung der realen Energieverluste bei unbekannter Bausubstanz genutzt werden.
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Rollladenkästen und Fenstersturz
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Thermografie einer Hauswand, die scharfe Kontur ist der Rollladenkasten, der sowohl energie- als auch luftdurchlässig ist. Das Mauerwerk selbst ist gleichmäßig, der gelbe Bereich links neben dem Fenster ist kein Einfluss durch Störungen von Außen. Die Ursache der auslaufenden Wärmesignatur ist unbekannt, könnte aber Feuchtigkeit die durch den Rollladenkasten eindringt, sein.
Unten links ist das gleiche Motiv mit eingeblendeter Temperaturskala und anderen Temperaturgrenzen zu sehen, unten rechts ist das daraus erstellte Fusionsbild (zugeschnitten) zu sehen.
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Geometrische Wärmebrücken
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Thermogramm einer Hausfront, das zwei Arten von geometrischen Wärmebrücken zeigt:
Die äußere geometrische Wärmebrücke (Außenkante des Vorbaus, im Thermogramm blau) ist kälter als der umgebende Wandbereich. Das liegt daran, dass die Wärme aufnehmende Fläche (Innen) in der Ecke kleiner ist, als die Wärme abgebende Seite (Außen).
Die innere geometrische Wärmebrücke (rot und weiß im Thermogramm) ist wärmer als die umgebende Wand. Die Innen Wärme aufnehmende Wandfläche ist größer, als die Wärme abgebende (Außen). Zusätzlich ist in der Ecke die Luftbewegung geringer, als an einer ebenen Fläche.
Der Fenstersturz und der Türsturz sind wegen besserer Wärmeleitfähigkeit wärmer als die Wandfläche.
Trotz der geringen Flächen können (besonders durch die Inneren) Wärmebrücken beträchtliche Energiemengen verloren gehen. Das liegt daran, dass deren Temperatur weit über der Umgebungstemperatur liegen kann und daher ein konstant hohes Temperaturgefälle besteht.
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